Fibromyalgie - die Schmerzkrankheit
Was ist eine Fibromyalgie bzw. das Fibromyalgie-Syndrom (FMS)?
Mögliche Symptome bei Fibromyalgie:
Die Liste der Symptome bei Fibromyalgie ist recht lang denn die Fibromyalgie ist ein echtes Syndrom, was bedeutet, dass es sich um eine Ansammlung unterschiedlicher Symptome handelt:
Körperliche Symptome bei Fibromyalgie:
• Muskel-, Gelenk- oder SehnenschmerzenDas Hauptsymptom ist der im Körper ausgebreitete und dauerhaft bestehende Schmerz. Betroffene können selten sagen, was genau weh tut. Der Schmerz scheint überall zu sein, kann aber auch wandern. Mal schmerzt es da, einige Tage später dann wieder dort.
• Verdauungsstörungen oder DarmproblemeNicht selten erhalten Fibromyalgie-Patienten die Diagnose „Reizdarm“ oder „Reizmagen“, weil die entsprechenden Symptome im Magen-Darm-Bereich auftreten, wie Krämpfe, Völlegefühl, Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung oder beides im Wechsel. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder eine Histaminintoleranz, Glutenintoleranz (Glutenunverträglichkeit) oder Fruktoseintoleranz können vorkommen.
• Empfindlichkeit auf Kälte und WärmeViele Betroffene können auch Kälte oder Zugluft sehr schlecht ertragen, frieren leicht oder leiden unter Schweißausbrüchen und Hitzewallungen.
• BlutzuckerschwankungenViele Betroffene leiden an Problemen mit dem Blutzuckerspiegel. Sie scheinen empfindlicher auf Kohlenhydrate zu reagieren als gesunde Menschen. Diese Schwankungen können zu lähmenden Unterzuckerperioden führen, zu Schwindel, Herzklopfen, Konzentrationsstörungen, Nachtschweiß etc.
• Übermäßige ReizempfindlichkeitBei einer fortschreitenden Fibromyalgie kann sich eine verstärkte Reizempfindlichkeit entwickeln. Lärm und Geräusche werden als höchst unangenehm empfunden, genauso wie helles Licht, Gerüche oder sogar Berührungen.
• Viele weitere körperliche Symptome sind noch möglich, wie z.B.:
- Atembeschwerden,
- Reizblase,
- Kopf- und Gesichtsschmerzen,
- Tinnitus,
- Taub- oder Steifigkeitsgefühle oder Kribbeln in den Gliedern, Restless Legs Syndrom
- Trockene Schleimhäute,
- Hautprobleme wie Juckreiz oder Neurodermitis,
usw.
Psychische Symptome bei Fibromyalgie:
• Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeitkönnen zu einer erhöhten Unfallgefahr führen und dazu, dass selbst einfache – auch geistige – Aufgaben nicht mehr bewältigt werden können.
• Schlafstörungen, Erschöpfung, Müdigkeit:Das Einschlafen ist bei Fibromyalgie meist kein Problem, aber das Durchschlafen. Oft wacht der Patient nach nur wenigen Stunden Schlaf auf und kann nicht mehr einschlafen. Am Morgen fühlt man sich entsprechend gerädert und wenig leistungsfähig.
• Depressionen und Angstzustände, StimmungsschwankungenEine Fibromyalgie kann sehr häufig auch von Ängsten und Depressionen begleitet werden – wobei man nicht sagen kann, wer hier Henne und wer Ei war. Verwunderlich ist es aber auf keinen Fall da die Krankheit enorm belastend für die Betroffenen ist.
Was bedeutet es, wenn ein Mensch auch nur an einem Teil der oben aufgeführten Symptome leidet?
Er ist nicht mehr in der Lage, seinen Alltag zu meistern, kann manchmal nicht mehr arbeiten gehen und selbst relativ einfache Handgriffe im Haushalt scheinen eine unüberwindbare Hürde zu sein.
Zudem führen Schwindel, Erschöpfung, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen zu einer erhöhten Unfallgefahr
Fibromyalgie ist daher eine Krankheit, die nicht ignoriert werden darf und die das Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigt.
Was können die Ursachen für Fibromyalgie sein?
Nach den Ursachen der Fibromyalgie wird nach wie vor geforscht.
Eine mögliche Theorie für die Entstehung der „Muskelrheumatismus-Krankheit“ ist eine Fehlsteuerung im zentralen Nervensystem aufgrund einer erblichen Vorbelastung in Verbindung mit weiteren Auslösern - wie etwa
• traumatische Ereignisse
• Stress
• Chronische Infekte
• Umwelteinflüsse (z.B. Schadstoffe)
• einseitige Arbeitshaltung
• hormonelle Einflüsse
Auch Lebensstilfaktoren wie etwa Übergewicht, Bewegungsmangel oder Rauchen scheinen eine Rolle zu spielen. Man geht also davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, damit sich Muskelrheuma entwickelt.
Was die Forschung bereits sicher weiß, ist, dass Fibromyalgie-Patienten Schmerz anders und viel intensiver erleben als der Durchschnitt der Bevölkerung. So nehmen sie zum Beispiel schon relativ sanfte Dehnungsreize der Muskulatur als schmerzhaft wahr. Dieses erhöhte Schmerzempfinden ist auch als Hyperalgesie bekannt.
Wie kann die Diagnose einer Fibromyalgie erfolgen?
Die Diagnosestellung ist alles andere als einfach. Besuche beim Arzt oder Facharzt bleiben auch meist ohne jeglichen Befund. Egal, was man auch unternimmt – ob Bluttests, Röntgenuntersuchungen, MRT, CT, Endoskopien und vieles mehr – der Arzt findet nichts.
Daher gilt heutzutage die folgende Definition für Fibromyalgie:
„Wenn überall Schmerzen auftreten, wenn man sich müde und erschöpft fühlt, wenn man unter vielen anderen körperlichen Beschwerden leidet, dann liegt ein Fibromyalgie-Syndrom vor, WENN sich die Beschwerden nicht anderweitig erklären lassen und wenn sie seit mehreren Monaten bestehen.“
Fibromyalgie ist also eine reine „Ausschluss-Diagnose“.
Schildern Sie Ihre Beschwerden so genau wie möglich. Die schmerzenden Stellen können Sie über eine Skizze darstellen. Erwähnen Sie auch, wie Sie sich fühlen: Sind Sie im Alltag, Job oder Privatleben beeinträchtigt? In meiner Praxis kartiere ich nach einem bestimmten System, um so einer Diagnose Fibromyalgie auf die Spur zu kommen.
Was kann der Heilpraktiker bei Fibromyalgie tun?
Laboruntersuchungen sind sinnvoll, vor allem um andere mögliche Erkrankungen auszuschließen.
Sinnvolle Laborparameter sind daher:•
Entzündungswerte
- (z.B. zur Abgrenzung zu einer rheumatoiden Arthritis)
•
CK oder CPK
(Kreatinkinase) denn: eine erhöhte Menge der Kreatinkinase gilt als Maß für die Zerstörung von Muskelzellen
•
Mikronährstoffe/ Vitalstoffe
wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Mangan, Eisen, Ferritin, Vitamin D, B-Vitamine usw.
•
Blutzuckerwerte• Schilddrüsenwerte
(denn: Muskelschwäche, Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen können auch Folge einer Funktionsstörung der Schilddrüse sein)
Wer Mühe und Kosten nicht scheut (die Analysen werden meist von den Krankenkassen nicht übernommen), kann die folgenden Werte untersuchen lassen, die bei einer Fibromyalgie oft, aber nicht immer von den Werten gesunder Menschen abweichen.
• Serotonin
• Histamin
• Darmflora
• Nahrungsmittelunverträglichkeiten
• Schwermetallbelastung
• Epstein-Barr-Virus und Borreliose
• Antioxidantien
• Omega-3-Fettsäuren/ Fettsäurespiegel
• Hormonspiegel (Östrogen, Progesteron aber auch Cortisol)
• Aminosäuren
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