Der Blog der Naturheilpraxis Bettina Spiegl in Nürnberg
Burnout fängt in der Zelle an
Am Anfang steht der Stress…:
Stress ist – aus Sicht der Evolution – ein lebenswichtiger Vorgang, denn er ist Teil eines wirksamen Verteidigungs- und Überlebensmechanismus. Unsere urzeitlichen Vorfahren konnten sich zum Beispiel aus gefährlichen Situationen durch blitzschnelle Reaktionen retten. Man denke da zum Beispiel an die Flucht auf einen Baum vor dem Säbelzahntiger….
Für diese kurzzeitige Stressreaktion verfügt unser Körper über einen ausgeklügelten Mechanismus: der Körper bereitet Herzschlag, Atmung und Muskelanspannung auf die Mobilisierung aller verfügbaren Kräfte vor. Alle nicht zum Überleben notwendigen Funktionen werden gedrosselt.
In unserem „modernen“ Leben sind die Bedrohungen des Alltags nicht mehr so gefährlich wie früher, allerdings reagieren wir auch heute noch mit genau den beschriebenen Abwehrmechanismen, die wir nun als Stress bezeichnen.
Das Problem jedoch ist: der Urzeitmensch musste nur eine kurze Zeit auf seinem Baum verbringen, so lange bis sich der Tiger ein anderes Opfer gesucht hat. Alle Funktionen wurden folglich relativ schnell wieder auf „Normalniveau“ reguliert. Heutzutage befinden wir uns aber in Dauer-Anspannung. Immer mehr will in immer kürzerer Zeit erledigt werden, überall wird Personal eingespart und die Arbeit auf immer weniger Schultern aufgeteilt, über das Handy wir sind dauernd erreichbar – auch nach Feierabend und am Wochenende und eine Email muss möglichst zeitnah beantwortet werden denn das Warten auf einen Antwortbrief kennt man kaum mehr.
Somit ist Stress zur größten Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts aufgestiegen!
Zusammenfassend kann man als Auslöser für Stress also folgende Ursachen sehen:
·Hektik und Zeitnot
·Keine regelmäßige Entspannung, kein Ausgleich
·Über- oder Unterforderung im Beruf
·Angst um den Arbeitsplatz oder Finanzielle
Sorgen
·Mobbing
·Fehlende Anerkennung in Familie oder
Partnerschaft
·Tod oder Krankheit oder Pflege von nahestehenden
Personen
·Soziale Isolation und psychische Probleme
Natürlich ist Stress nicht immer gleich negativ zu sehen. Stress kann uns beflügeln, Kräfte mobilisieren, Leistung steigern und sich ganz positiv für uns auswirken. Über diesen sog. „Eustress“ brauchen wir uns nicht sofort Gedanken zu machen. Hält die Stress-Überbelastung jedoch über einen längeren Zeitraum an, kommt der Organismus aus seinem natürlichen Gleichgewicht und kann sich selbst nicht mehr regulieren und regenerieren. Die ersten Stressreaktionen treten auf – sowohl auf mentaler Ebene als auch auf der physischen.
Die klassischen Symptome sind dabei:
Psychisch-seelische Reaktionen:
·Ängste, Unsicherheit
·Konzentrationsschwäche
·Immunstörungen, Immunschwäche
·Panikattacken
·Depressionen
Körperliche Symptome:
·Schlafstörungen
·Müdigkeit, Energiemangel, Antriebslosigkeit
·Blutdruckanstieg
·Schweißausbrüche
·Kopfschmerzen, Migräne
·Schwindel
·Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Verstopfung,
Magenschmerzen
Werden die ersten Anzeichen und Warnsignale konsequent
ignoriert und dem Körper keine Möglichkeit zur Regeneration geschaffen,
entwickelt sich für den Körper eine chronische Dauer-Stress-Situation. In
dieser Phase verbraucht der Organismus sehr viel mehr Energie als üblich.
Unsere Nebennieren schütten das Hormon Cortisol aus, das die notwendigen
Stresshormone (z.B. Adrenalin, Noradrenalin) über den Stoffwechsel aktiviert,
aber auch gleichzeitig die Immunabwehr hemmt. Je nach körperlicher Konstitution
hält man das länger oder kürzer durch, doch irgendwann sind die Energiereserven
erschöpft und die Nebennieren schaffen keine Cortisol-Produktion mehr. Am Ende
befindet sich der Patient in einem Burnout – also dem totalen seelischen und
körperlichen „Ausgebrannt-Sein“.
Dazu jedoch muss es gar nicht erst kommen, wenn wir lernen, rechtzeitig auf
unseren Körper zu hören.
Was kann man also tun?
Bei chronischem Stress ist es natürlich notwendig, eine Korrektur des Lebensstils vorzunehmen und rechtzeitige Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Eventuell ist hierfür die Unterstützung eines Coaches nötig.
Parallel dazu ist es nötig, die körperliche Stressabwehr zu unterstützen. Zur Bildung von Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin (= unsere Neurotransmitter) benötigen wir nämlich dringend Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren – die sogenannten Vitalstoffe. Leider können viele Vitalstoffe vom Körper nicht selbst produziert werden und müssen über die Ernährung zugeführt werden. Insbesondere in Zeiten hoher körperlicher oder psychischer Belastung steigt der tägliche Bedarf an Vitalstoffen außergewöhnlich an.
Wenn Sie den Verdacht haben, selbst gefährdet zu sein:
sprechen Sie mich an. Gemeinsam können wir Ihre Mikronährstoffe messen und
Ihren „Neurotransmitter-Status“ ermitteln und daraufhin entsprechende Maßnahmen
ergreifen, Ihren Körper wieder in die richtige Balance zu bringen.
Und in meinem nächsten Blog-Beitrag können Sie in einem Selbstcheck testen, wie hoch Ihr persönliches Risiko ist.